Eine Interpretation Wolfgang Jacobi, Architekt, Nebikon Auf der Suche nach Büchern zur Meditation stiess ich auf das graphische Werk und die Bilder von Da Vaz in seinen Publikationen Morphogenesis, Psychospheres und Intricacies. Ich schlug einen Band auf und war fasziniert. Noch nie zuvor hatte ich so etwas gesehen. Mir ist unbegreiflich, wie jemand so etwas "Kompliziertes" zeichnen kann -also Technik-Beherrschung-, einmal ganz abgesehen von den dahinterstehenden Phantasien, von der Intuition - es sei denn, man nimmt an und erkennt an, dass da Führung mit im Spiel ist, dass die Hand ausführendes Organ von Gestalt und Struktur fordernder Energien ist. So erkläre ich es mir jedenfalls - einigermassen ratlos. Von solchen Erklärungsversuchen einmal abgesehen sind die Bilder, insbesondere erging es mir so bei dem Buch "Morphogenesis", eine wahre Fundgrube für das Auge, das -berufsbedingt wie bei mir- im perspektivischen Sehen einigermassen geübt ist. Ein abenteuerlicher Augenspaziergang voller räumlicher Ueberraschungen, verwirrend, phantastisch, märchenhaft, bedrohlich auch, Harmonie und Zersplitterung, Gestaltloses und Gestaltetes, Chaos und Ordnung - ein ganzer Kosmos. In graphische Strukturen geordnete Intuition. Der Künstler sagt es präzise: "Es ist mein Anliegen, mit einem gewissen Anspruch auf Genauigkeit darzustellen, was nicht unmittelbar erfahrbar ist in der Wirklichkeit." Eine grosse Augenweide das Ganze.
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